Logo GLA:D Austria

GLA:D® steht für Good Life with osteoArthritis in Denmark und wurde 2013 in Dänemark mit dem Ziel eingeführt, internationale Best Practice Richtlinien für die Behandlung von Patient*innen mit Knie- und/oder Hüftarthrose in der Praxis umzusetzen.

In 6 Jahren haben knapp 38.000 Patient*innen mit Knie- oder Hüftarthrose das Programm absolviert. Der Effekt des Programms wird laufend evaluiert und die Resultate zeigen unter anderem eine signifikante Schmerzreduktion, verbesserte Lebensqualität, weniger Schmerzmittel sowie weniger Absenzen am Arbeitsplatz. Mittlerweile wurde das Programm auf vier weitere Länder ausgeweitet und 2020 startet GLA:D® auch in Österreich in Form einer Kooperation zwischen der FH-St.Pölten und dem Physiozentrum für Weiterbildung unter dem Titel „GLA:D® Austria

Das GLA:D® Austria Programm

Das GLA:D® Austria Programm ist ein Gesamtkonzept, das aus zwei Teilen besteht und ausschließlich von GLA:D® Austria zertifizierten Physiotherapeut*innen angeboten und durchgeführt wird.

Der erste Teil beinhaltet die Durchführung eines standardisierten, evidenzbasierten und praxiserprobten Beratungs-, Instruktions- und Übungsprogramms und Teil zwei inkludiert die wissenschaftliche Bearbeitung, Analyse und Vorbereitung der patient*innenbezogenen Daten zur Qualitätskontrolle des Programms.

Das Beratungs-, Instruktions- und Übungsprogramm ist ein Programm, das sich an die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen orientiert und daher entsprechende Dosierungs- und Steigerungsmöglichkeiten beinhaltet. Nachdem die Patient*innen das Programm absolviert haben, verfügen sie über ausreichende Kompetenzen, um ihre Knie- oder Hüftprobleme eigenständig zu managen Das Zertifikat erhalten die Physiotherapeut*innen in Kursen, die vom Physiozentrum für Weiterbildung angeboten werden.

Copyright: FH St. Pölten/Klaudia Jahodinski

Besuch der GLA:D®-Initiatorin Prof. Dr. Ewa Roos (Mitte) | Copyright: FH St. Pölten/Klaudia Jahodinski

Datenerhebung und Qualitätskontrolle

Damit die Qualitätskontrolle des Programms gewährleistet werden kann, erfolgt eine elektronische Datenerhebung aller Patient*innen mit anschließender anonymisierter Datenweiterleitung an das Institut für Gesundheitswissenschaften an der FH St. Pölten. Dort werden die Daten ausgewertet und analysiert und ausgesuchte Ergebnisse werden in das Gesamtforschungsprojekt an der University of Southern Denmark weitergeleitet. So wird mit der Zeit ein weltweiter Datensatz kreiert, denn alle Kooperationspartner*innen wissenschaftlich verwerten dürfen.

Für die FH St. Pölten bietet dies die Möglichkeit die bereits vorhandene Verknüpfung von Forschung und Lehre zu intensivieren. Die Ergebnisse werden wissenschaftlich verwertet und neu gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Lehre ein. Darüber hinaus bietet der große Datensatz auch viel Potential für neue Fragestellungen, die in Bachelor- und Masterarbeiten bearbeitet werden können. Vor allem den Studierenden der Masterlehrgänge GAIT und Applied Clinical Research in Health Sciences (weitere Details ab September).

Dank der Datenerfassung können Berichte auf nationaler und regionaler Ebene erstellt werden. Dies ermöglicht den GLA:D® Austria zertifizierten Physiotherapeut*innen die Qualität ihres Programmes auf Patient*inneneben zu kontrollieren.

Wir freuen uns wirklich sehr, dass es uns gelungen ist gemeinsam mit dem Physiozentrum für Weiterbildung dieses einzigartige Programm nach Österreich zu holen. Wir können mit GLA:D® eine evidenzbasierte und nachweislich effiziente Behandlung für Patient*innen mit Knie- und/oder Hüftarthrose anbieten und tragen damit maßgeblich zu einer qualitätsvollen Gesundheitsversorgung bei.

 

– FH-Prof. Barbara Wondrasch, PhD, Projektleiterin von GLA:D®